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Künstliche Intelligenz für besseren Brandschutz?

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bietet viele Chancen für den Brandschutz. Ob Konzeption, Überwachung, Alarmierung oder Überwachung – wir zeigen auf, welche Bereiche von der Entwicklung KI-basierter Anwendungen und Technologien profitieren könnten.


Künstliche Intelligenz wird den Brandschutz nachhaltig verändern.
Künstliche Intelligenz wird den Brandschutz nachhaltig verändern.

Zukünftig werden KI-Systeme zu elementaren Bestandteilen in Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei werden sie Aufgaben lösen und ausführen, die bisher durch menschliche Intelligenz bewältigt wurden, selbstständig lernen, Schlussfolgerungen ziehen, Empfehlungen geben oder Entscheidungen treffen können. Daraus ergeben sich auch zahlreiche Einsatzmöglichkeiten im Brandschutz.


Drohnen und Roboter für Branderkennung und -bekämpfung


So ist im Bereich des abwehrenden Brandschutzes die Entwicklung von unbemannten Fluggeräten (Drohnen) und Robotern bereits in vollem Gang. Diese könnten schon bald die Arbeit des Brand- und Katastrophenschutzes umfangreich unterstützen. Beispielsweise können Drohnen Brände schnell erfassen und Brandherde, Glutnester, Gefahrenzonen sowie Personen in Not identifizieren. Während eines Löscheinsatzes können die durch Drohnen erfassten Daten zu einer besseren Entscheidungsfindung durch die Einsatzleitung beitragen. Für die Nachbereitung könnten Feuerwehreinsätze dokumentiert und analysiert werden – mit dem Ziel, Strategien zur Brandbekämpfung weiter zu verbessern. Ebenso können sie bei Löscharbeiten zum Einsatz kommen, wie es in China bereits der Fall ist.



Wie Drohnen Löscharbeiten durchführen können und dabei im Schwarm agieren, zeigt auch das deutsche Verbundprojekt PEELIKAN für das Vorhaben „Feuerwehr der Zukunft“: Hierbei wurde erforscht, wie ein Löschdrohnen-Schwarm einen Waldbrand bekämpfen kann, sei es personengesteuert oder autonom.



Neben der Unterstützung aus der Luft, könnten dort, wo es besonders schwierig oder gefährlich wird, auch Roboter verschiedene Aufgaben bei der Brandbekämpfung übernehmen. Ein Beispiel dafür ist der ein taktische Einsatzroboter Magirus Wolf R1.



Verbesserte Brandüberwachung und Vernetzung


Vernetzte Brandmeldesysteme mit unterschiedlichen Sensoren würden dank KI in der Lage sein, mögliche Brandherde noch früher zu detektieren, Alarmierungen auszulösen und Löschanlagen bzw. installierte Technik zur Brandeindämmung und -bekämpfung zu aktivieren und zu steuern. Dabei könnten verschiedene Prozesse gleichzeitig stattfinden, was zu einer erhöhten Effizienz der Brandschutzmaßnahmen führt.


Bei der Branderkennung könnten KI-gestützte Videosysteme etablierte Warnmelder – wie zum Beispiel für Rauch, Wärme oder Gas – ergänzen und die Möglichkeiten der Branderkennung erweitern. So könnten solche Kamerasysteme auch dann agieren, wenn die Funktion anderer Warnmelder vielleicht nicht mehr gegeben ist, unter anderem bei Feuchtigkeit, stark zirkulierender Luft oder Dunkelheit.


Vernetzte Infrastruktur und Echtzeitdatenanalyse würde ebenfalls dazu beitragen, den Einsatz von Löschmitteln effizienter zu steuern. So ist es unter anderem denkbar, dass bei einem Brand nur so viel Wasser durch Sprinkleranlagen freigesetzt würde, wie für die Brandbekämpfung gerade notwendig ist. Dadurch könnten auch die Schäden durch Löschwasser reduziert werden.


Handlungsempfehlungen für die Feuerwehr und den Katastrophenschutz


Die Vernetzung und Auswertung von unterschiedlichen Daten in Echtzeit würde zu Handlungsempfehlungen für die Einsatzkräfte während eines gesamten Feuerwehreinsatzes führen: So kann KI Empfehlungen dafür geben, wie viele Rettungsfahrzeuge für einen Einsatz notwendig werden, welche Verkehrsroute am schnellsten ist, welche Löschmethoden am besten sind, welche Gebäudeteile zuerst in Angriff genommen werden sollten usw. Ebenso könnte Künstliche Intelligenz je nach Brandentwicklung auch sichere Rettungs- und Angriffswege während eines Brandes dynamisch festlegen.


Verbesserte Wartung, Instandhaltung und Fehlerbehebung


Besser und umfangreicher, als heute schon möglich, würden KI-basierte Systeme dabei helfen, die Funktionstüchtigkeit brandschutzrelevanter Bau- und Anlagenteile zu überwachen. So könnte es beispielsweise sein, das Meldungen von offen stehenden Brandschutztüren oder defekten Kennzeichnungen von Rettungswegen erfolgen oder Wartungen sowie Instandhaltungen noch vor einem Versagen veranlasst würden; sei es beispielsweise für Alarmierungs-, Brandmelde- und Löschanlagen oder für Feuerlöscher.


Brandschutzkonzepte in Sekundenschnelle


In naher Zukunft könnte Künstliche Intelligenz den Vorbeugenden Brandschutz wie selbstverständlich in die Planung eines Gebäudes integrieren und die Erstellung eines prüffähigen Brandschutznachweises könnte zum integralen Bestandteil von Architektursoftware werden.


So könnte KI während der Entwurfsplanung automatisch Maßnahmen für den baulichen und anlagentechnischen Brandschutz empfehlen: sei es die Feuerwiderstandsfähigkeit von Wänden, die Festlegung von Brandabschnitten oder die Ermittlung von Rettungswegen. Dabei könnte KI verschiedene Brandschutzszenarien durchspielen und aufgrund unterschiedlicher Datenquellen Einflussfaktoren in bisher unbekanntem Umfang und unterschiedlicher Art berücksichtigen.


Fazit:

Künstliche Intelligenz wird den Brandschutz im baulichen, anlagetechnischem, organisatorischen und abwehrenden Brandschutz nachhaltig verändern. Es wird möglich sein, Risiken in noch höherem Maße zu identifizieren, zu bewerten und zu minimieren. Die Brandeindämmung und -bekämpfung wird verbessert, sicherer und effizienter.










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